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UH Bienenhaus

Nachdem die hohen Winterverluste den Bestand im Bienenhaus am Uetlihof auf 2 Völker reduziert haben, ist wieder viel Betrieb dort eingekehrt. Mit 2 Schwärmen und 5 Jungvölker ist der Bestand wieder bei 9 Völker angelangt.
In Zürich erledigt die Feuerwehr respektive "Schutz und Rettung" das einfangen von Bienenschwärmen. Ist man als Imker dort gemeldet, erhält man einen Anruf das ein Schwarm zu Abholung bereit steht. Das Prozedere, wie ein solcher Schwarm dann in die Bienenbeute kommt habe ich mit den obigen Bildern dokumentiert.

Gleicher Standort, gleiches Jahr, zwei Ernten

Der Unterschied ist nicht nur offensichtlich, man kann ihn auch schmecken und selbst die Konsistenz ist unterschiedlich. Der Frühlingshonig ist etwas flüssiger, schmeckt blumiger, während der Sommerhonig etwas zäher und würziger ist. Dies liegt natürlich daran, dass zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlicher Nektar zur Verfügung steht. Im Frühjahr sind es die Blüten, während im Sommer der Wald hinzu kommt. Diese Vielfalt hat die Natur innerhalb eines Jahres am gleichen Standort zustande gebracht.
Als Konsument erwarten wir, vielleicht zu Recht, eine gleichbleibende Qualität eines Produktes. Schliesslich soll ja das drin sein, was drauf steht und wir wollen nicht die sprichwörtliche "Katze im Sack" kaufen. Im Falle eines Naturproduktes kann es jedoch sehr spannend und lohnend sein, sich durch Unterschiede überraschen zu lassen und gar ein Risiko einzugehen, dass ein Obst, Gemüse oder eben Honig anders ausfällt, als erwartet.

Honigwabe UH01
Perfekt ausgebaute Honigwaben im Stock UH01

Ganz im Gegensatz zu 2019 haben die Bienen dieses Jahr am Uetlihof sehr früh schon viel Nektar gesammelt. Die Honigräume waren gut gefüllt als wir gestern (Sa. 16.Mai) schon den 1. Honig ernten konnten. 2020 werden wir wie üblich mit 2 Ernten rechnen können, da die Bienen nun noch Zeit bis Juli haben, die Honigräume noch einmal zu füllen. 2019 war mit mit dem verregneten Mai eine Ausnahme, da die Bienen den im April gesammelten Honig im Mai selbst verbraucht haben.


Das "Türmchen" das der Honig im Sieb bildet deutet schon auf seine Reife hin.

Der Honig hat mit 16% einen geringen Wassergehalt. Damit übertrifft er zum einen die Qualitätsvorgaben für einen Siegelhonig (18%) und verspricht zum anderen eine lange Haltbarkeit. Der Nektar wie er von den Bienen gesammelt wird, hat einen weit höher Wassergehalt und würde sehr schnell gären und damit ungenießbar werden. Die Bienen trocknen den Nektar im Stock bevor er mit einem Wachsdeckel verschlossen wird und als Honig geerntet werden kann. Er ist für einen Frühlingshonig typisch hell und schmeckt herrlich blumig, da er mit Sicherheit keinen Waldhonig enthält. Dieser wird eher bei der 2. Ernte im Juli enthalten sein.

Bei heissen 30+° C wurde heute nach 3 Jahren Pause am Uetlihof wieder Honig gerntet.

Der Imker beim Ernten
Perfekt verdeckelte Honigwabe
Endlich läuft wieder Honig aus der Schleuder

Mit weniger als 15% Wassergehalt unterschreitet der Honig die Vorgabe für Siegelhonig von 18% bei weitem und schmeckt fantastisch. Trotz des verregneten Mai und 4 Schwärmen bin ich auch mit der Ausbeute sehr zufrieden. Bei allen 8 Völker war ein Honigraum sehr gut gefüllt.

Die Bienen kamen bei der Kälte der letzten Wochen kaum vor die Tür. Gleichzeitig ist jede Menge Nachwuchs geschlüpft und es wurde eng im Stock. Dies sind die Bedingungen, dass die Bienen in Schwarmstimmung kommen. Sobald es etwas wärmer wird, wie gerade geschehen, zieht die alte Königin mit einem Teil der Bienen aus und bildet einen Schwarm.

So geschehen bereits am Wochenende (s. u.) und heute sind gleich 2 Schwärm abgegangen. Den vom Wochenende konnte ich dank der Aufmerksamkeit der Uetlihof Bewachung wieder einfangen. Die beiden von heute, werde ich nicht einfangen können, da sie viel zu hoch hängen.

Schwarm beim Uetlihof
Obwohl nur ein Teil in der Kiste landete,
sind bis Sonnenuntergang alle noch reingekrabbelt
und konten 2 Tage später einlogiert werden.
Nach und nach marschieren alle in die Beute.

Der Mai ist ungewöhnlich kühl. Die Bienenvölker sind dank des warmen Aprils schon kräftig gewachsen, so dass einige über mehr als 25.000 Bienen zählen dürften. Dadurch können sie sich gegenseitig wärmen und die niedrigen Temperaturen schadlos überstehen. Die Schattenseite wird ein niedriger Honigertrag sein. Unter 15° C produzieren die Blumen und Baumblüten keinen Nektar. Die Bienen fliegen weniger aus und können in der besten Blütenzeit, dem Wonnemonat Mai, nur hin und wieder Nektar sammeln. Eine dieser wenigen Gelegenheiten habe ich in dem Video unten festgehalten.

Die Bienen nutzen die seltenen Sonnenstrahlen in diesem Mai und fliegen aus. Das Video wurde teilweise in Zeitlupe gedreht.