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Varroa Milbe auf Biene

Beekeeping was not easy in 2024. We started with unusually high winter losses. Only half of the colonies survived the winter. The main culprit was once again the varroa mite, despite all precautions and treatments. The question arises as to whether treatments by beekeepers are effective in the long term. Shouldn't we do everything we can to breed a Varroa-resistant bee?

The occasional wet weather has caused some colonies to become infected with chalkbrood. Chalkbrood is a fungal disease. The fungus infects the bee larvae, which then pupate in their hexagonal cells. The infected larvae harden and mummify, giving them a chalky appearance, hence the name.

The Asian hornet is also on our minds. It has already been sighted in the canton of Zurich, but has not yet had any impact on the bees at Uetlihof. This newcomer is spreading very quickly because it has no enemies here and prefers to feed on bees. At present, attempts are being made to slow the spread by finding and destroying the nests.

The summer honey harvest brought a surprise. Some combs could not be extracted because the honey had already crystallised in the cells. This is called cement honey or melezitose. It comes from the honeydew of certain aphids on red firs and larches. This honey can be liquefied by heating. However, the quality of the honey suffers greatly, so this method was out of the question for us. In spite of all these adversities, we are satisfied with the honey harvest, which is almost equal to that of 2023.

Finally, some good news: we have passed the organic inspection again this year without any conditions. This confirms that we are producing uncontaminated honey in an environmentally friendly way.

Varroa Milbe auf Biene

Imkern war 2024 nicht einfach. Wir starteten schon mit ungewöhnlich hohen Winterverlusten. Nur die Hälfte der Völker hat den Winter überlebt. Der Hauptverursacher war wieder einmal, trotz aller Vorsorge und Behandlungen, die Varroamilbe. Uns stellt sich die Frage, ob Behandlungen durch den Imker langfristig zielführend ist. Sollten wir nicht alles daran setzen eine varroa-resistente Biene zu züchten?

Durch das zeitweise feuchte Wetter haben sich einige Völker mit Kalkbrut infiziert. Kalkbrut ist eine Pilzkrankheit. Dieser Pilz befällt die Larven der Bienen, die sich dann in ihren sechseckigen Zellen verpuppen. Die infizierten Larven verhärten und werden mumifiziert, was ihnen ein kalkähnliches Aussehen verleiht, daher der Name.

Auch die asiatische Hornisse hat uns beschäftigt. Sie wurde schon im Kanton Zürich gesichtet, jedoch hatte sie bis jetzt keinen Einfluss auf die Bienen am Uetlihof. Dieser Einwanderer verbreitet sich sehr schnell, da er hier keine Feinde hat und ernährt sich vorzugsweise von Bienen. Aktuell versucht man durch Suchen und Vernichten der Nester die Ausbreitung zu bremsen.

Die Sommerhonigernte bescherte eine Überraschung. Aus manchen Waben konnte der Honig nicht geschleudert werden, da er bereits in den Zellen kristallisiert war. So etwas nennt sich Zementhonig oder Melezitose. Dieser stammt vom Honigtau bestimmter Läuse der Rottanne und Lärche. Durch Erwärmen kann dieser Honig zwar verflüssigt werden. Die Qualität des Honigs leidet jedoch sehr, so dass diese Methode für uns nicht in Frage kam. Trotz all dieser Widrigkeiten sind wir mit der Honigernte zufrieden, da sie fast an die von 2023 heranreichte.

Zum Schluss noch eine gute Nachricht: Wir haben auch dieser Jahr wieder die Bioprüfung ohne Auflagen bestanden. Damit wurde bestätigt, dass wir einen unbelasteten Honig umweltfreundlich herstellen.

Das neue Bienenhaus

Neun Monate nachdem das Bienenhaus in Adliswil abgebrannt ist, steht schon das Neue. Dies war nur möglich, durch die tolle Unterstützung der Eigentümer und dem super Job den die Firma Houzbou von Christian Röthlisberger und die Gärtnerei von Roger Farni gemacht haben. Auch der Zuspruch und die tatkräftige Unterstützung von Freunden und Kunden der Imkerei haben viel dazu beitragen, die vielen Hürden zu nehmen, die einem Wiederaufbau im Weg standen. Schon diese Woche werden Bienenvölker dort einziehen. Damit kann die Imkerei wieder ihren gewohnten Betrieb aufnehmen und zwar dort, wo alles begann. 🙂

Es sieht gut aus, dass das abgebrannte Bienenhaus in diesem Jahr wieder aufgebaut werden wird. Die Finanzierung war dank Zusagen der Gebäude- und Hausratversicherung kein großes Problem, jedoch stellte die Beschaffung der Baubewilligung eine größere Herausforderung dar. Da das Bienenhaus in einer Landwirtschaftszone stand, musste nicht nur das Bauamt der Stadt Adliswil, sondern auch das des Kantons Zürich dem Wiederaufbau zustimmen. Dies bedeutete, dass ein komplettes Baubewilligungsverfahren durchgeführt werden musste, inklusive zusätzlicher Bestätigungen, Formularen und damit verbundenen Kosten. Zusätzlich müssen die Grundstückseigentümer noch ein sogenanntes Beseitigungsrever in das Grundbuch eintragen lassen, das sie verpflichtet, das Bienenhaus abzureißen, falls es nicht mehr als solches genutzt wird.
Die grossen Hindernisse sind aus dem Weg geräumt, und ich bin zuversichtlich, den Wiederaufbau noch in diesem Jahr zu schaffen.

Bienenstand Sood 36 in Adliswil

In den kalten Tagen des Winters geht es bei den Bienen ums nackte Überleben. Als Imker habe ich alles getan, um sie auf die kalten Tage vorzubereiten. Dies fängt schon im Sommer nach der Honigernte mit dem Auffüttern und einer ersten Behandlung gegen die Varroamilbe an. Nun kurz vor der Wintersonnenwende pflegen die Bienen keine Brut mehr, so dass ich eine letzte und besonders wirkungsvolle Behandlung durch Verdampfen von Oxalsäure machen konnte. Wenn durch die Massnahmen das Volk gross genug bleibt, können sich die Bienen gegenseitig wärmen, indem sie sich eng zu einer Bienentraube zusammen rücken. In der Mitte der Traube sitzt die Königin und lässt es sich bei angenehmen 25° C gut gehen. Sterben zu viele Bienen im Laufe des Winters, erfriert das gesamte Volk. Aktuell leben noch alle Völker, allerdings sind einige schon stark geschwächt. Nach der Frühjahrskontrolle Ende Februar Anfang März weiss ich mehr und lass es Euch an dieser Stelle wissen.

Die Landi in Adliswil bietet lokale Produkte direkt von Produzenten rund um ihren Standort und der Region an. Daher musste unser Honig ins Angebot, da er direkt auf dem Dach des Gewerbezentrums Sood 36, in dem auch die Landi/Adliswil zu finden ist, produziert wird.

Landi Logo

Bienenstand Sihlweid
Bienenstand Sihlweid

Seit einigen Wochen ist ein weiterer Standort in Zürich Leimbach hinzugekommen. Die Eigentümergemeinschaft hat dem Aufstellen eines Bienenstandes auf einer Brachwiese oberhalb der Sihl zugestimmt. Aktuell sind 3 Jungvölker und ein Schwarm vom Züriberg in einen renovierten Schweizerkasten eingezogen. Sie entwickeln sich prächtig und bereichern die Bio-Diversität vor Ort.

Heute ist der schwärzeste Tag meiner Imkerkarriere. In der Nacht von Sonntag auf Montag ist das Bienenhaus mit dem ich das Imkern angefangen, habe abgebrannt. Die Brandursache ist unklar. Der Bandermittler vermutet einen elektrischen Defekt und schliesst Brandstiftung aus. 10 gesunde Bienenvölker haben vermutlich ihr Leben gelassen oder zumindest ihr Zuhause verloren. Falls welche flüchten konnten, habe ich sie nicht finden und einfangen können.

Beitrag im Tagesanzeiger

Beitrag der Zürisee Zeitung

Erst einmal sind alle Honige flüssig.

Entnimmt man den Bienen den Honig aus ihren Waben, ist er grundsätzlich erst einmal flüssig. Doch ebenso grundsätzlich wird jeder Honig über kurz oder lang einmal fest, wenn er nicht vorher verspeist wird. Der Grund dafür ist, dass Honig je nach Sorte früher oder später anfängt, Kristalle auszubilden. Dies ist kein Hinweis darauf, dass er verdorben wäre, sondern ein ganz natürlicher Prozess, in dem überschüssiger Zucker auskristallisiert wird.

Rühren für köstliche Cremigkeit

Lässt man den Honig ungestört vor sich hin kristallisieren, entstehen recht große Kristalle. Will der Imker einen cremigen Honig haben, muss er deshalb fleißig sein und rühren, rühren, rühren. So werden die großen Kristalle aufgebrochen und gleichmäßig im gesamten Honig verstreut, sodass die Kristallisation gleichmäßiger abläuft, kleinere Kristalle entstehen und der Honig so wunderbar cremig und streichfähig wird.

Die Honigbiene überwintert nicht wie die meisten ihrer Verwandten, die Wildbienen und Wespen als Larve, sondern als komplettes Volk. D.h. die Bienen kuscheln sich in einer Wintertraube zusammen, mit der Königin in der Mitte,  um sich gegenseitig zu wärmen. Zu diesem Thema gibt es diverse interessante Artikel im Internet, wie  Was machen Bienen im Winter? oder auch Was machen Honigbienen im Winter? im Internet.

Daher möchte ich nur kurz darauf eingehen, wie es unseren Bienen diesen Winter 2021/22 geht. Die gute Nachricht vorab ist, dass alle Völker noch leben und eine gute Chance die haben, die kältesten Tage des Winters auch zu überleben. Dies schliesse ich aus der Volksgrösse und der Belastung durch die Varroamilbe. Da ich das Volk in dieser kritischen Zeit im Jahr nicht stören möchte, ziehen wir Imker solche Schussfolgerung aus der Diagnose der Varroa-Unterlage oder auch Bienenwindel genannt.  Die Bienen laufen im Stock auf einem Gitter unter dem eine herausnehmbare Unterlage liegt.

Auf dieser Unterlage befinden sich durch eine vorangegangene Behandlung 56 Varroamilben und das Volk sitzt in 6-7 Wabengassen und ist das grösste am Stand Sood 36

Dadurch fällt das sogenannte Gemüll auf die Unterlage. Unter anderem fallen auch die abgestorbenen Milben auf die Unterlage und werden von mir gezählt. Fallen mehr als eine Milbe/Tag ist die Milbenbelastung zu hoch und ich behandle das Volk durch Verdampfen von Oxalsäure. Dies schadet den Bienen kaum, tötet aber die Milben, die auf den Bienen sitzen. Auch die Volksgrösse kann man anhand der Menge des Gemülls abschätzen. Bei milden Temperaturen (> 10° C) gehen die Bienen auch raus, um ihre Kotblase zu leeren:

Treiben am Flugloch (10.01.2022)
Reges Treiben am Flugloch am 01.01.2022