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Diese Grafik zeigt den durchschnittlichen Milbentotenfall pro Volk (1 - 10)

Je roter desto höher ist die Belastung (rote Zahl bedeuted, dass diese Völker behandelt wurde

Die zu hohe Varroabelastung Anfang Oktober habe ich durch Verdampfen von Oxalsäure am 17.10. bekämpft. Obwohl die Völker nicht brutfrei waren ging der Milbentotenfall zurück. Am 08.12. wurden die immer noch hoch belasteten Völker nochmals mit Oxalsäure bedampft.

Was heisst das und warum ist es wichtig? Es bedeutet, dass alles Wachs, das in der Imkerei durch Einschmelzen alter Waben, Drohnenwaben- und Wildbau oder Abdeckelung anfällt, den Bienen wieder als Mittelwände zurückgegeben wird. Das Ziel dieser Übung ist es den Bienen möglichst unbelastetes Wachs zur Verfügung zu stellen. Schliesslich sitzen die Bienen tagein tagaus auf diesen Wachswaben und sollten nicht durch Varroazide, Pestizide, Wachmottenbekämpfungsmittel oder was auch immer im Wachs enthalten sein kann, zusätzlich belastet werden.  Auch die Verwendung von mit Paraffin verfälschtem Wachs kann ausgeschlossen werden.

In einer Imkerei mit durchschnittlich 20 Völker, fallen gut 10kg Wachs pro Jahr an. Dies ist für einen herkömmlichen Wachverarbeiter zu wenig, da meist mehrere Kilo als unverarbeitbarer Rest übrigbleibt. Dies liegt daran, dass das Wachs in 2 Schritten zu Mittelwänden verarbeiten. I.d.R. wird erst das gereinigte Wachs zu einem Wachsband umgearbeitet und im 2. Schritt mit dem 6-eckigen Wabenmuster geprägt und auf das entsprechende Format zugeschnitten. Richliwachs z.B. verarbeitet ab 20kg eigenes Wachs zu Mittelwänden.

Wachsverarbeitung bei Ronny

Mit der Maschine oben wird das flüssige Bienenwachs aus einem elektrisch beheizten und wärmeisolierten 3-wandigen Kessel über einen ebenfalls elektrisch beheizten Einlaufkessel mit Niveauregulierung zugeführt. 
Zwischen den mit Wasser gekühlten Walzen erstarrt das Wachs zu einer breiten Wachsbahn, welche auf der integrierten Schneidemaschine in der Breite und Länge zugeschnitten wird. Die anfallenden Abschnitte können während der Verarbeitung wieder eingeschmolzen und verarbeitet werden. In meinem Fall habe ich 12,2 kg Wachs an geliefert und es sind gerade mal 184 g nicht verarbeitbarer Rest übrig geblieben.

https://imkerei-ochsenbein.ch/wachsverarbeitung-mittelwaende/
Link zu Ronny's Website

Bei heissen 30+° C wurde heute nach 3 Jahren Pause am Uetlihof wieder Honig gerntet.

Der Imker beim Ernten
Perfekt verdeckelte Honigwabe
Endlich läuft wieder Honig aus der Schleuder

Mit weniger als 15% Wassergehalt unterschreitet der Honig die Vorgabe für Siegelhonig von 18% bei weitem und schmeckt fantastisch. Trotz des verregneten Mai und 4 Schwärmen bin ich auch mit der Ausbeute sehr zufrieden. Bei allen 8 Völker war ein Honigraum sehr gut gefüllt.

Die Bienen kamen bei der Kälte der letzten Wochen kaum vor die Tür. Gleichzeitig ist jede Menge Nachwuchs geschlüpft und es wurde eng im Stock. Dies sind die Bedingungen, dass die Bienen in Schwarmstimmung kommen. Sobald es etwas wärmer wird, wie gerade geschehen, zieht die alte Königin mit einem Teil der Bienen aus und bildet einen Schwarm.

So geschehen bereits am Wochenende (s. u.) und heute sind gleich 2 Schwärm abgegangen. Den vom Wochenende konnte ich dank der Aufmerksamkeit der Uetlihof Bewachung wieder einfangen. Die beiden von heute, werde ich nicht einfangen können, da sie viel zu hoch hängen.

Schwarm beim Uetlihof
Obwohl nur ein Teil in der Kiste landete,
sind bis Sonnenuntergang alle noch reingekrabbelt
und konten 2 Tage später einlogiert werden.
Nach und nach marschieren alle in die Beute.

Der Mai ist ungewöhnlich kühl. Die Bienenvölker sind dank des warmen Aprils schon kräftig gewachsen, so dass einige über mehr als 25.000 Bienen zählen dürften. Dadurch können sie sich gegenseitig wärmen und die niedrigen Temperaturen schadlos überstehen. Die Schattenseite wird ein niedriger Honigertrag sein. Unter 15° C produzieren die Blumen und Baumblüten keinen Nektar. Die Bienen fliegen weniger aus und können in der besten Blütenzeit, dem Wonnemonat Mai, nur hin und wieder Nektar sammeln. Eine dieser wenigen Gelegenheiten habe ich in dem Video unten festgehalten.

Die Bienen nutzen die seltenen Sonnenstrahlen in diesem Mai und fliegen aus. Das Video wurde teilweise in Zeitlupe gedreht.

Die Wetterprognosen sind gut. Tagsüber soll es 20° C warm werden. Es blühen die Kirschen, Birnen. Löwenzahn und vieles mehr. Die Bienen tragen schon den ersten Nektar ein. Dies ist der ideale Zeitpunkt den Honigraum aufzusetzen (hinter dem oberen kleineren Fenster). Drei Völker hinken in ihrer Entwicklung noch etwas nach, so dass ich bei diesen noch etwas warte bis die schon vorhandene und verdeckelte Brut schlüpft. Nach Ostern werde ich auch diese um den Honigraum erweitern.

Heute am 3. März 2019 habe ich alle 9 Völker hauptsächlich auf Weiselrichtigkeit (gibt es eine Königin) und Futtervorrat durchgeschaut. Es sieht sehr gut aus. Alle Völker haben Brut, teilweise schon auf 3 Waben beidseitig. Das bedeutet, dass eine Königin vorhanden ist und die Völker demnach "weiselrichtig" sind. Bis auf Volk Nr. 2 steht  auch noch genügend Futter zur Verfügung. Diesem habe ich eine Futterwabe gegeben. Je nach Verlauf der Tracht ist eine zusätzliche Fütterung mit Futterteig nötig.

Anzahl gefallener Milben pro Tag.

Bei allen Völkern wurde über den Winter der sog. Milbenfall gezählt. Es wird die Anzahl toter Milben auf der Unterlage gezählt und durch die Tage seit der letzten Reinigung der Unterlage geteilt. Dadurch erhält man den durchschnittlichen Milbenfall pro Tag. Dieser lässt Rückschlüsse auf die Varroabelastung in dem Volk zu und sollte eine Milbe pro Tag nicht überschreiten. Dies ist bei allen Völker der Fall. Der hohe Milbenfall am 16. Januar lässt sich durch die vorherige Behandlung durch Verdampfen von Oxalsäure erklären und belegt die Wirksamkeit der Behandlung.

Das ist doch praktisch, wenn die Bienen zur Dir kommen - oder? Am Dienstag Morgen erreichte mich eine Mail, dass ein Bienenschwarm auf dem Dach meines Abeitsplatzes, dem Bürogebäude "Uetlihof" der Credit Suisse, sei. Hab daraufhin meine nächsten Temine abgesagt und bin zusammen mit einem der Gebäudeverantwortlichen und Schwarmkiste aufs Dach des sog. UH1. Der Schwarm hing niedrig an einem der Büsche, die dort oben wachsen. Er liess sich leicht einfangen und konnte 2 Tage später in den dortigen Bienenstand einlogiert werden.

Bienenschwarm UH1

Schwarm einlogiert