Neun Monate nachdem das Bienenhaus in Adliswil abgebrannt ist, steht schon das Neue. Dies war nur möglich, durch die tolle Unterstützung der Eigentümer und dem super Job den die Firma Houzbou von Christian Röthlisberger und die Gärtnerei von Roger Farni gemacht haben. Auch der Zuspruch und die tatkräftige Unterstützung von Freunden und Kunden der Imkerei haben viel dazu beitragen, die vielen Hürden zu nehmen, die einem Wiederaufbau im Weg standen. Schon diese Woche werden Bienenvölker dort einziehen. Damit kann die Imkerei wieder ihren gewohnten Betrieb aufnehmen und zwar dort, wo alles begann. 🙂
Schlagwort: Imkerei
Kilchberger Schwarm
Am Sonntag 09. Mai 2021 hat Giovanni Annoscia von der Trattoria Dal-Buongustaio bei "Schutz und Rettung" in Zürich einen Bienenschwarm an einem seiner Gartentische gemeldet. Da ich als Imker dort gemeldet bin, wurde ich gebeten, diesen Schwarm abzuholen, da er leicht zugänglich war und keine Gefahr darstellte. Wie oben zu sehen, hat sich der Schwarm dann doch nicht so leicht einfangen lassen, da er meine Schwarmkiste erst mal wieder verlassen hat, um sich auf einem nahegelegenen Baum wieder nieder zu lassen. Dank nachbarschaftlicher Hilfe konnte ich ihn dort mit einer geliehenen Leiter ein zweites Mal einfangen und mitnehmen. Mittlerweile entwickelt er sich prächtig, so dass ich erwäge eine Ableger davon zu erstellen, um die guten Eigenschaften an meinen Bienenständen zu erhalten.
Wachskreislauf geschlossen
Was heisst das und warum ist es wichtig? Es bedeutet, dass alles Wachs, das in der Imkerei durch Einschmelzen alter Waben, Drohnenwaben- und Wildbau oder Abdeckelung anfällt, den Bienen wieder als Mittelwände zurückgegeben wird. Das Ziel dieser Übung ist es den Bienen möglichst unbelastetes Wachs zur Verfügung zu stellen. Schliesslich sitzen die Bienen tagein tagaus auf diesen Wachswaben und sollten nicht durch Varroazide, Pestizide, Wachmottenbekämpfungsmittel oder was auch immer im Wachs enthalten sein kann, zusätzlich belastet werden. Auch die Verwendung von mit Paraffin verfälschtem Wachs kann ausgeschlossen werden.
In einer Imkerei mit durchschnittlich 20 Völker, fallen gut 10kg Wachs pro Jahr an. Dies ist für einen herkömmlichen Wachverarbeiter zu wenig, da meist mehrere Kilo als unverarbeitbarer Rest übrigbleibt. Dies liegt daran, dass das Wachs in 2 Schritten zu Mittelwänden verarbeiten. I.d.R. wird erst das gereinigte Wachs zu einem Wachsband umgearbeitet und im 2. Schritt mit dem 6-eckigen Wabenmuster geprägt und auf das entsprechende Format zugeschnitten. Richliwachs z.B. verarbeitet ab 20kg eigenes Wachs zu Mittelwänden.

Mit der Maschine oben wird das flüssige Bienenwachs aus einem elektrisch beheizten und wärmeisolierten 3-wandigen Kessel über einen ebenfalls elektrisch beheizten Einlaufkessel mit Niveauregulierung zugeführt.
Zwischen den mit Wasser gekühlten Walzen erstarrt das Wachs zu einer breiten Wachsbahn, welche auf der integrierten Schneidemaschine in der Breite und Länge zugeschnitten wird. Die anfallenden Abschnitte können während der Verarbeitung wieder eingeschmolzen und verarbeitet werden. In meinem Fall habe ich 12,2 kg Wachs an geliefert und es sind gerade mal 184 g nicht verarbeitbarer Rest übrig geblieben.
10 neue Kombikästen

Obwohl die alten Bienenbeuten aus den 1930er Jahren noch intakt waren, habe ich mich entschlossen die Kästen der oberen Reihe auszutauschen. Warum?
1. Die alten Kästen hatten natürlich keine Varroaschublade. Auch für eine "Bienenwindel" mit Gitter war kein Platz. Damit war eine gezielte Varroabehandlung oder sonstige Volksbeurteilungen mittels Gmülldiagnose nicht möglich.
2. Durch die abnehmbaren Honigräume und Bienenfluchten wird die Honigernte erheblich vereinfacht.
3. Ich kann die Honigzargen mit den leeren Waben an einem anderen Ort lagern, benötige dafür keine Wabenschrank und habe mehr Platz im Bienenhaus.
4. Mit dem Einsatz eines Koniginnenabsperrgitters kann ich das Bebrüten der Honigwaben verhindern werden.
Der CH-Kombikasten auf bienenbeuten.ch

Wie man sieht, benutzte ich die rechte Hälfte der unteren Reihe nicht zum Bienen halten, sondern nur noch um Material zu lagern. Die linke Hälfte beherbergt Jungvölker
Schwarmzeit
Die Bienen kamen bei der Kälte der letzten Wochen kaum vor die Tür. Gleichzeitig ist jede Menge Nachwuchs geschlüpft und es wurde eng im Stock. Dies sind die Bedingungen, dass die Bienen in Schwarmstimmung kommen. Sobald es etwas wärmer wird, wie gerade geschehen, zieht die alte Königin mit einem Teil der Bienen aus und bildet einen Schwarm.
So geschehen bereits am Wochenende (s. u.) und heute sind gleich 2 Schwärm abgegangen. Den vom Wochenende konnte ich dank der Aufmerksamkeit der Uetlihof Bewachung wieder einfangen. Die beiden von heute, werde ich nicht einfangen können, da sie viel zu hoch hängen.


sind bis Sonnenuntergang alle noch reingekrabbelt


Jungvolkkasten (CH) für 4 Waben und Varroaschublade
Nachdem 3 von meinen 5 Jungvölkern nicht mal den herbst überlebt haben, musste ich etwas ändern. Eines der Probleme war, dass ich die Varroabelastung in meinen alten Schweizerkästen nicht messen konnte und diese unterschätzt habe. Nachdem ich in der Bienenzeitung 11/2017 eine Bauanleitung für Magazine gesehen habe, habe ich beschlossen einen Jungvolkkasten im CH-Mass mit Varroaschieber zu konstruieren und bauen. Hier das Ergebnis: