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Bienenstand Sood 36 in Adliswil

In den kalten Tagen des Winters geht es bei den Bienen ums nackte Überleben. Als Imker habe ich alles getan, um sie auf die kalten Tage vorzubereiten. Dies fängt schon im Sommer nach der Honigernte mit dem Auffüttern und einer ersten Behandlung gegen die Varroamilbe an. Nun kurz vor der Wintersonnenwende pflegen die Bienen keine Brut mehr, so dass ich eine letzte und besonders wirkungsvolle Behandlung durch Verdampfen von Oxalsäure machen konnte. Wenn durch die Massnahmen das Volk gross genug bleibt, können sich die Bienen gegenseitig wärmen, indem sie sich eng zu einer Bienentraube zusammen rücken. In der Mitte der Traube sitzt die Königin und lässt es sich bei angenehmen 25° C gut gehen. Sterben zu viele Bienen im Laufe des Winters, erfriert das gesamte Volk. Aktuell leben noch alle Völker, allerdings sind einige schon stark geschwächt. Nach der Frühjahrskontrolle Ende Februar Anfang März weiss ich mehr und lass es Euch an dieser Stelle wissen.

Bienenstand Sihlweid
Bienenstand Sihlweid

Seit einigen Wochen ist ein weiterer Standort in Zürich Leimbach hinzugekommen. Die Eigentümergemeinschaft hat dem Aufstellen eines Bienenstandes auf einer Brachwiese oberhalb der Sihl zugestimmt. Aktuell sind 3 Jungvölker und ein Schwarm vom Züriberg in einen renovierten Schweizerkasten eingezogen. Sie entwickeln sich prächtig und bereichern die Bio-Diversität vor Ort.

Heute am 3. März 2019 habe ich alle 9 Völker hauptsächlich auf Weiselrichtigkeit (gibt es eine Königin) und Futtervorrat durchgeschaut. Es sieht sehr gut aus. Alle Völker haben Brut, teilweise schon auf 3 Waben beidseitig. Das bedeutet, dass eine Königin vorhanden ist und die Völker demnach "weiselrichtig" sind. Bis auf Volk Nr. 2 steht  auch noch genügend Futter zur Verfügung. Diesem habe ich eine Futterwabe gegeben. Je nach Verlauf der Tracht ist eine zusätzliche Fütterung mit Futterteig nötig.

Gesagt getan: Mein "Schwarm-teufel" ist schnell ausgemacht, Stock 5 ist unter Verdacht. Beim Öffnen bestätigt es sich. Es hat deutlich weniger Bienen und ich finde 5 Weisel-zellen (siehe Bild oben links) . Ich entschliessse mich für gleich 2 Ableger und verteile alle Brutwaben auf die Kästen 23 und 24. Ich verkleinere den Honigraum wieder auf eine Lage und stelle dabei fest, dass die "Mädels" die Rähmchen mit Leitstreifen, die eigentlich für Wabenhonig gedacht waren, zu Drohnenwaben ausgebaut haben. Hier müssen wir noch an unserer Kommunikation arbeiten 😉 . Den Brutraum bestücke ich mit einer ausgebauten Mittelwand (MW), 3 nicht ausgebauten MW, 3 gut gefüllten Honigwaben und den leeren Drohenwaben aus dem Honigraum. In diese "Neubauwohnung" mit gefülltem Vorratskeller logiere ich den Schwarm ein (siehe Bild mitte ). Praktischerweise passt der Deckel des Schwarmkastens, so das mit 1-2 kräftigen Stössen fast das ganze Volk im Kasten landet. Immer wieder faszinierend, wie sie dann alle in den Kasten maschieren (siehe Bild unten). Hört sich alles easy an, war aber eine Aktion von fast 2 Stunden und 3 Stichen trotz Schutzkleidung. Der Imker ist nun mal der Staatsfeind Nr. 1 für jedes Bienenvolk und muss mit allen Mittel bekämpft werden.

 

Praktischerweise hat sich an einem Samstag (22.04.17) mein erster Schwarm auf den Weg gemacht und sich unweit vom Bienenhaus niedergelassen. Es hatte gerade gerade mal 5° C. Er hing niedrig und konnte leicht eingefangen werden. Ich vermute das er aus dem Stock 5 kommt. Werde morgen mal nachsehen und ihn evtl. dort wieder einlogieren. Wobei ich vorher alle vorhandenen Brutwaben umlogiere, um möglichst schnell wieder ein starkes Volk zu haben, da ihm die Flugbienen wieder zufliegen werden.

Am 9. Dez. habe ich Oxalsäure geträufelt. Danach ist der Totenfall der Varroa, wie zu erwarten, stark angestiegen (s. Grafik). Nach nun einem Monat ging der Befall stark zurück. Nur ein Volk (Nr. 8) ist noch zu stark belastet (s. letzter dunkelgrauer Balken).